Teppich oder Laminat im Babyzimmer?

Der Bodenbelag kann sich schnell als Achillesverse bei der Einrichtung eines Babyzimmers erweisen.

Meinungen diesbezüglich gehen oft auseinander: Laminat, Teppich oder doch lieber eine Alternative aus Linoleum oder Kork?

Ein kurzer Ratgeber listet die wichtigsten Informationen auf und hilft bei der Auswahl.

Teppich oder Laminat im Babyzimmer?

Spielfläche und Gesundheitsgefahr unter einem Hut? Der Boden ist das natürliche Revier kleiner Babys. Hier wird gekrochen, experimentiert und durch intensiven Einsatz des Mundes allerlei Gegenstände akribisch geprüft.

Kein Wunder also, dass viele Eltern auf der Suche nach verträglichem Spieluntergrund diesem Thema besondere Aufmerksamkeit widmen. Warm soll es sein, möglichst haltbar und Schadstoffe auf ein Mindestmaß reduzieren.

Die Eigenschaften der dargelegten Optionen weisen Licht- und Schattenseiten auf – die finale Wahl muss jeder für sich selbst treffen.

Der Klassiker aus Holz

Möglich naturbelassen ist nur ein echter Holzboden. Dieser isoliert hervorragend und zeigt sich darüber hinaus überaus robust.

Aber Vorsicht mit von Schadstoffen belasteten Versiegelungen, denn diese neigen langfristig zum Ausdünsten – Hersteller solcher Böden müssen also dafür geradestehen und beim Kauf eine Eignung fürs Kinderzimmer nachweisen.

Kork als natürliche Alternative

Kork gilt als einer der gesündesten Varianten überhaupt. Er isoliert und verhindert effizient kalte Füße. Gleichzeitig finden sich darin praktisch keinerlei bedenkliche Behandlungsstoffe während der Verarbeitung zum Fußboden.

Dafür straft der weiche Untergrund jede noch so kleine Spitzenbelastung durch eine kleine Unachtsamkeit mit Dellen und Abdrücken.

Extrem schonender Umgang ist hier an der Tagesordnung. Kleinkinder nehmen darauf vermutlich nicht zu jeder Zeit Rücksicht.

Der Teppich ist nicht nur bei Kindern beliebt

Wärme und eine angenehme, weiche Oberfläche – der Teppich hat klar seine unverwechselbaren Vorzüge. Aber unter gesundheitlichem Aspekt stellt er nicht die optimale Lösung dar.

Staub und Milben haben hier leichtes Spiel, was besonders Allergikern Probleme bereiten kann.

Zudem lauert auch hier die Gefahr von billigen Imprägnierungen oder Kunststoffen, die auf Dauer kein Mensch mit Verantwortungsgefühl in seinem Babyzimmer sehen möchte.

Fast schon überflüssig zu erwähnen, dass der Hygieneaufwand um ein Vielfaches gegenüber glatten Böden ansteigt. Etwas mehr Schutz bieten spezielle Produkte, die Milbenbefall vorbeugen sollen.

Ohne deutlichen Aufpreis ist dieses wünschenswerte Extra allerdings nicht zu bekommen. Abhilfe können Prüfsiegel des TÜV oder von anderen anerkannten Vereinen geben und Unsicherheiten beim Kauf ausräumen.

Laminat ist hygienisch, aber anfällig

Optisch ist Laminat* ein Hingucker, aber ohne geeignete Isolierung und Dämmung ein eiskalter Belag mit großem Schallpegel.

Zunächst die positiven Eigenschaften: Gegen einfache Kratzer durch Spielzeug zeigt sich der Bodenbelag sehr resistent und ist einfach zu reinigen. Doch eklatante Schwachstellen machen eine äußerst präzise Verlegung der einzelnen Laminatplatten erforderlich.

Ansonsten biegt und wellt sich der Boden rasch oder es kommt zu unschönen Spalten, die für den einen oder andern Bluterguss sorgen könnten. Der Aufprall schwerer Gegenstände quittiert das Laminat mit einer lebenslangen Beule in der Oberfläche.

Ähnliches spielt sich unter Einfluss von Wasser ab. Laminat quellt in Kontakt mit reichlich Flüssigkeit rasch auf und wandelt sich so vom Glanzpunkt des Zimmers in ein dauerhaftes Ärgernisse.

Linoleum versus PVC

PVC*gehört nicht ins Kinderzimmer und genießt den Ruf, für manch hässliche Erkrankung eine gehörige Mitschuld aufgrund giftiger Dämpfe zu tragen.

Die im PVC enthaltenen Weichmacher gelten als Gefahr für Leber und Niere, Spekulationen über die Beteiligung an anderen negativen Einflüssen stehen außerdem im Raum.

Anders als bei bestimmten Klebern verschwinden die giftigen Gase nicht nach einem bestimmten Zeitraum, sondern werden permanent und langsam in die umgebende Luft abgegeben. Weitaus sicherer präsentiert sich dagegen Linoleum* aus Holzmehl.

Die Reinigung der Oberflächen gestaltet sich bei diesem Material sehr leichtgängig. Auch das Interesse von Mikroorganismen, dauerhaft auf dem Boden eine Bleibe einzurichten, ist nachhaltig eingeschränkt.

Nur der strenge Eigengeruch stößt manchem Allergiker böse auf – für empfindliche Atemwege muss also eine Alternative in Betracht gezogen werden.